Neue Lektüre in der öffentlichen Bücherei Allerheiligen/Innsbruck
Peggy Sue-Der Teufel soll die Sehnsucht holen
Manche sagen, mit 50 ist das Leben halb vorbei. Man könnte es aber auch so sehen: Wir sind endlich alt genug, um einen Relaunch zu starten. Peggy Sue ist dabei, ihr Leben neu zu gestalten. Dazu gehört unter anderem ein perfektes (oder überhaupt ein) Date. Nach gut gemeinten Ratschlägen ist dies in der digitalen Welt gar nicht so einfach, wie frau meint.
Beziehungsgeschichten mit Rückschauen werden höchst amüsant aus dem turbulenten Leben unserer Peggy Sue erzählt. Peggy Sue muss man lieben, geht es ihr nicht wie uns allen? Die Autorin schreibt aus dem Leben, treffend, immer mit einer scharfen Brise Humor. Ein Büchl kühn, witzig und kurzweilig, schnell sind die 130 Seiten in einem Zug durchgelesen. Hat Spaß gemacht!
Öffentliche Bücherei Allerheiligen/Innsbruck
Peggy Sue – Der Teufel soll die Sehnsucht holen ist lindgrün mit Bändchen. Das Cover hat erhabene und versenkte gestanzte Buchstaben, glänzend und matt. Abgerundete Ecken. Es ist federleicht.
Susanne heißt jetzt Peggy Sue und wohnt in einem Haus über Innsbruck. Ihr Mann ist gerade ausgezogen. Peggy Sue entledigt sich aller Spuren ihrer Ehe und versucht einen Relaunch. Partnerbörsen, Kleider, Haar. Reist. So, wie auch schon früher. USA-Liebhaberin. Umgeben von Freundinnen, die sich zurückziehen, sobald ein vielversprechender Mann die Bühne betritt, und die dann erst wieder erscheinen, wenn sich der Mann als Fehleinschätzung entpuppt.
Peggy Sue ist eine wache, interessierte Person. Intellektuell und klug. Kulturaffin. Es gibt erwachsene Kinder. Für die Verwandten ist sie immer Susanne geblieben. Zweimal hören wir, was andere über Peggy Sue sagen: einmal ihr Ex und am Ende ihr junger Untermieter. Dieser ist eigentlich eine Art Happy End.
Ich will auf Peggy Sues Sehnsuchtsreise immer weiter dabei sein. Das Buch liest sich in einem Zug.
SEHR EMPFEHLENSWERT!
Buchbesprechung von Gerda Sengstbratl, www.gerdasengstbratl.at
Peggy Sue Der Teufel soll die Sehnsucht holen ist mit leichter Hand geschrieben, anregend, flüssig und nie langatmig. Die Autorin versteht es, das Innenleben von Peggy Sue mit feinen Strichen zu skizzieren. Sie beschreibt psychologisch sehr geschickt und einfühlsam die Hoffnungen, Sehnsüchte und auch Enttäuschungen der Protagonistin Peggy Sue.
Die Milieu –Schilderungen sind plastisch und kenntnisreich. z.B. die Stutenschau, das Fußballspiel und besonders die Erlebnisse mit den Fernfahrern. Die Episode in der Peggy Sue einem Maler Modell steht ist sehr erotisch. Es wäre interessant zu wissen, ob sich die Beiden näher gekommen sind. Immer wieder gibt es subtile humorvolle Passagen, die mir sehr gefallen haben.
Insgesamt kann man das Erstlingswerk Peggy Sue, Der Teufel Soll die Sehnsucht holen, erschienen im Brückenbauerverlag, Innsbruck sehr loben und auf eine Fortsetzung hoffen.
Buchbesprechung von Wolfgang Leichtfried